Die Eine-Welt-AG und „Lima“
Der Begriff „Lima“ hat in unserer Schule einen außergewönlich hohen
Bekanntheitsgrad. Mit „Lima“ verbindet man gemeinhin eine der sozial-
karitativen Seiten unserer Schule.
In den 60er Jahren gründete die deutsche Ursulinenschwester Elisabeth
Hanfland aus dem Sauerland in einem der Armenviertel Limas, es heißt
Miramar, einen Kindergarten und eine Primarschule.
Für dieses Projekt setzt sich das Rhein-Gymnasium seit über dreißig Jahren
ein. Viele unserer Schülerinnen und Schüler haben sich für diese Armenschule
engagiert. Etwa 30.000 € sind bisher hinübergeschickt worden.
Was uns sehr zufrieden macht: Die Schule ist immer erfolgreicher geworden.
Endete zu Beginn unserer Patenschaft die Schulzeit der Kinder noch mit dem
Ende des 6. Schuljahres, so geht heute mehr als die Hälfte auf weiterführende
Schulen.
Informiert über das, was in der Schule geschieht, werden wir regelmäßig durch
die dort tätigen Lehrerinnen beziehungsweise Schwestern.
Doch vor kurzer Zeit trat ein Ereignis ein, das uns alle fasziniert hat: Zwei
Abiturientinnen baten darum, für mehrere Monate zum Helfen nach Lima
gehen zu können. Und die Ursulinen waren bereit, die Schülerinnen aus Sinzig
aufzunehmen. Eine große Erfahrung wurde daraus. Wir im Rhein-Gymnasium
haben zum ersten Mal „aus europäischer Sicht“ das südamerikanische
Schulleben geschildert bekommen. Lesen Sie im folgenden, wie Iris Konrad
und Lena Teigeler „unser Lima“ erlebt haben:
Was tun die Schwestern für die Kinder von Miramar?
Der Kinderhort und die Grundschule, die in Peru bis zum 6. Schuljahr führt, beherbergen zusammen 800
Kinder von 2 bis 12 Jahren. Sie erhalten täglich ein gutes Frühstück. Für 70 der ärmsten Kinder gibt es
auch ein Mittagessen gratis. Weitere 200, die einen niedrigen Preis bezahlen können, werden ebenfalls
regelmäßig durch die schuleigene Volksküche versorgt. Die anderen Kinder erhalten zuhause genügend
zu essen.
Darüber hinaus gibt es
•
Werkstätten und Kurse für Näh- und Handarbeiten, Spielzeug, Musik, Volkstänze
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ein Sprechzimmer, in dem zweimal wöchentlich eine Ärztin die Kinder untersucht
(Derzeit ist dies die Schulleiterin selbst, Madre Erika aus Deutschland, die auch Ärztin ist.)
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eine kleine Apotheke, in der Arzneien ausgegeben werden
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Kurse zur Bildung der Eltern, besonders der Mütter
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Begleitung von Kranken, denen es an den erforderlichen Mitteln fehlt
•
einige Bauprojekte zur Schaffung von Wohnraum für alleinstehende Mütter
Das Wichtigste ist natürlich, dass die Kinder Bildung erhalten, ohne die meist ein Leben in Armut,
Krankheit und Sorge vorprogrammiert ist. Überraschend und natürlich sehr erfreulich ist, dass seit einiger
Zeit die Mehrzahl der Kinder von Miramar eine weiterführende Schule besuchen. Vielleicht hat bei diesen
Erfolgen auch das RGS eine nicht unwesentliche Rolle gespielt.
Die Eine-Welt-AG des Rhein-Gymnasiums steht in enger Verbindung zum "Colégio San José", einer
Armenschule in Lima, der Hauptstadt Perus. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, dort Unterstützung zu
leisten. Wichtig ist selbstverständlich, über das Leben in unsrer Patenschule Bescheid zu wissen. Und
deshalb haben wir einen Kollegen eingeladen, der bereits mehrfach die dortige Schule besucht hat. Wir
haben ihn gebeten, uns in der Gesamtkonferenz vom 26.6.24 Auskunft über „Lima“ zu geben. Jürgen
Schmitz, eben dieser Lehrer aus Neheim am Rande des Sauerlands, hat unserer Bitte auch glänzend
entsprochen. Leona Sliwka, seinerzeit 9. Klasse, hat darüber einen Artikel verfasst:
Amistad – Eine Freundschaft fürs Leben!
Die Eine-Welt-AG wurde 1981 gegründet und hat am Rhein-Gymnasium seitdem durchgehend
Bestand. Hunderte von Kindern aus unserer Schule haben sich für Hunderte von Kindern in
Lima eingesetzt und haben hoffentlich ein wenig zur Linderung der größten Not beitragen
können.
Klaus Karpstein
Rhein-Gymnasium Sinzig Dreifaltigkeitsweg 35 53489 Sinzig Tel. 02642/9832-30 Fax 02642/9832-50 office@rhein-gymnasium-sinzig.de