Das Anti-Mobbingkonzept des Rhein-Gymnasiums
1. Was wollen wir?
Nach aktuellen, bundesweiten Untersuchungen befinden sich in vielen Schulklassen Mädchen und
Jungen, die über einen längeren Zeitraum von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern gehänselt, bedroht
oder auf andere Weise gedemütigt werden.
In diesem Fall spricht man von Mobbing. Länger andauerndes Mobbing macht krank. Um Mobbingopfern
zu helfen, bedarf es der Unterstützung von außen, seitens Dritter, um ihre Situation zu bewältigen.
Die Schulgemeinschaft des Rhein-Gymnasiums verfolgt mit ihrem Anti-Mobbing-Konzept folgende Ziele:
•
Bewahrung eines guten Schulklimas
•
Entwicklung der Lebens- und Sozialkompetenz der Schüler und Schülerinnen
•
Hilfen für die Mobbingbeteiligten: Betroffener, Mobber, Mitläufer
Aus unserer Verantwortung als Schulgemeinschaft für die Schülerinnen und Schüler des Rhein-
Gymnasiums wollen wir zusammen dafür Sorge tragen, dass Mobbing so selten wie möglich geschieht
(Prävention), so früh wie möglich erkannt wird (Identifikation) und bei der Konfliktlösung (Intervention) so
wenig wie möglich falsch gemacht wird.
Hierzu ist es für Lehrer, Schüler und Eltern wichtig,
•
Mobbing von anderen Gewaltformen unterscheiden zu können,
•
Mobbing als Gruppenereignis mit vielen Beteiligten verstehen zu lernen,
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die Anzeichen erkennen zu lernen, die Mobbing bei den „Opfern“ zeigen kann,
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die „Opfer“ verstehen zu lernen, die sich oft nicht an Erwachsene wenden,
•
zu wissen, welche Maßnahmen die Schule bei Mobbing vorsieht,
•
zu wissen, wie Eltern betroffene Kinder unterstützen können.
2. Was ist Mobbing?
Mobbing bedeutet, dass ein Mitschüler wiederholt, über eine längere Zeit und systematisch den
negativen Handlungen von einem oder mehreren Tätern ausgesetzt ist und von diesen gedemütigt oder
schikaniert wird. Es besteht dabei stets ein Ungleichgewicht der Kräfte zwischen Opfern und dem Täter
(oder der Tätergruppe), das sich auf körperliche oder psychische Stärke beziehen kann.
Informationen über die Gewaltform „Mobbing“ finden Sie in der „Präsentation Anti-Mobbing vom
2.6.2016“
3. Wo bekomme ich Hilfe und an wen kann ich mich wenden?
Das Rhein-Gymnasium führt regelmäßig Schulungen des Kollegiums bezüglich des Anti-
Mobbingkonzeptes durch. Dabei hat sich ein Kollegenkreis herausgebildet, der sich ganz gezielt und
nach abgestimmten Methoden mit den Vorkommnissen befasst und eine Lösung sucht.
a) Für SchülerInnen:
Wenn Du von Mobbing selbst betroffen bist oder wenn Du Mobbingsituationen bemerkst oder vermutest,
wende dich an Herrn Kohnen, das Sekretariat oder einen Lehrer deines Vertrauens.
Unsere Grundsätze sind:
•
Wir behandeln Deinen Hinweis vertraulich.
•
Wir kümmern uns.
•
Wir unternehmen nichts ohne Dein / Euer Einverständnis.
b) Für Eltern:
Auf eine Mobbingsituation können bestimmte Signale hindeuten (z. B. körperliche Reaktionen,
Schulverweigerung, weitere Signale (siehe „Präsentation Anti-Mobbing vom 2.6.2016“)). Wenn Sie
solche Signale an Ihrem Kind beobachten oder von Ihrem Kind Hinweise auf bestehende
Mobbingsituationen in der Klasse erhalten, wenden Sie sich bitte an
•
den Schulleiter / die Schulleiterin
•
die unter a. genannten Ansprechpartner.
4. Wie kann ich meinem Kind helfen?
Welche Fehler sollten wir als Eltern vermeiden? Wie können wir unterstützen? Bitte lesen Sie die
Hinweise in der „Präsentation Anti-Mobbing vom 2.6.2016”, S. 49 ff.
5. Was tut das Rhein-Gymnasium bereits?
Präventive Maßnahmen (allgemein)
1.
Mobbing zum Thema machen (Schülerinnen, Eltern, Lehrer sensibilisieren, Aufklärung über
Mobbing: Was ist Mobbing? Welche Folgen… etc.)
2.
Klassenregeln/Schulregeln gegen Mobbing (Klare Vereinbarungen aufstellen, klare Positionierung)
3.
Ansprechpersonen/Anlaufstellen benennen, die man diskret und unauffällig kontaktieren kann
4.
Maßnahmen zur Förderung der Klassengemeinschaft; Soziales Lernen (Fragebogen zum Thema
Klassenklima, Patensystem, Klassenfahrten zur Stärkung des Klassenklimas nutzen, ausgedehnte
Kennenlernphasen in den Klassen)
5.
Maßnahmen zur Ich-Stärkung
Präventive Maßnahmen am Rhein-Gymnasium
•
Fahrtenprogramm (allgemein)
•
Patensystem (zur besseren Integration neuer Schüler)
•
Bachem-Fahrt Klasse 5: erlebnispädagogische und gewaltpräventive Aspekte,
integrationsfördernde Übungen
•
Kennenlerntage am Beginn der 5. Klasse (3 Schnuppertage)
•
Zwergenolympiade (gegen den Wahn des Individualismus: integrativ; Einbeziehung der
Schwächeren „Nur gemeinsam sind wir stark")
•
Klassenleiterstunden in Klasse 5 und 6: Einsatz von Programmbausteinen zur
Persönlichkeitsbildung und Stärkung der Klassengemeinschaft und zum Konfliktmanagement
(geplant)
•
Schulvereinbarung (für Schüler, Lehrer und Eltern der 5. und 6. Klasse verpflichtend, dann in
modifizierter, an die jeweilige Klasse individuell angepasster Form bis Klasse 10)
•
Datenschutzworkshop Klassenstufe 5 (verantwortungsvoller Umgang mit Medien, gegen
Cybermobbing)
•
Kommunikationstraining Klasse 6 (Aufstellen von Gesprächsregeln)
•
Teamentwicklungstraining Ende Klasse 6 (Regeln zur konstruktiven Zusammenarbeit)
•
Sozialkompetenztraining Klasse 7 (Ich - Du - Wir)
•
Rurberg Fahrt Klasse 7: erlebnispädagogischer Schwerpunkt; gruppendynamische Spiele zur
Reflexion der Gruppenprozesse und zur Stärkung der Gruppe
•
Drogen- und Suchtpräventionsprogramm Klasse 8 (Ich-Stärkung)
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Streitschlichterprogramm (Schulmediation)
•
Ausbildung von 10 – 15 Lehrern als Sozialkompetenztrainer, die das Sozialkompetenztraining an
den Trainingstagen zusammen mit den Klassenlehrern durchführen
•
Fortbildungstag Anti-Mobbing des ganzen Kollegiums (plus SV und SEB)
•
Eltern-AGs: Mobbing
6. Was tun wir als Schule im Notfall (Intervention)?
Das Rhein-Gymnasium bietet betroffenen Schülerinnen und Schülern, aber auch denjenigen, die das
Mobbing mitbekommen und gerne dagegen vorgehen möchten, Hilfe. Mit der lösungsorientierten
Methode „No Blame Approach" kann Mobbing wirksam bekämpft und in den meisten Fällen gestoppt
werden.
Dieser Ansatz ist ein wirksames Instrument, um Mobbing unter SchülerInnen nachhaltig zu beenden. Auf
Bestrafungen und Schuldzuweisungen wird hierbei bewusst verzichtet. Stattdessen richtet sich der Blick
immer darauf, die Situation der von Mobbing betroffenen Personen (Opfer, Täter und Umfeld) zu
verbessern.
Alle Beteiligten werden so in den Lösungsprozess eingebunden, dass sie sich aktiv an der Beendigung
des Mobbings beteiligen. Bei Problemen mit Mobbing wenden sich Schülerinnen und Schüler oder Eltern
an die zuständigen Ansprechpartner.
Auch in sehr belastenden Mobbing-Situationen kann eine gezielte Mobbing-Intervention Abhilfe schaffen
und die Situation der Betroffenen merklich verbessern. Weitere Informationen über diese Methode sind
zu finden: www.no-blame-approach.de
7. Wer ist Träger des Anti-Mobbing-Konzeptes des Rhein-Gymnasiums?
Das Konzept wird von Schulleitung, Lehrerkollegium, Schülerschaft und Elternschaft gemeinsam
getragen
8. Externe Hilfe
In schwerwiegenden Fällen von Mobbing zieht die Schule externe Hilfe hinzu.
9. Literaturhinweise
•
Dan Olweus; Gewalt in der Schule: Was Lehrer und Eltern wissen sollten – und tun können; ISBN
9783456843902; 16,95€
•
Mustafa Jannan; Das Anti-Mobbing-Buch : Gewalt an der Schule - vorbeugen, erkennen, handeln;
ISBN 9783407629463; 24,95€
•
Mustafa Jannan; Das Anti-Mobbing-Elternheft ISBN 9783407627216; 3,95€
Präsentation “Anti-Mobbing” vom 2. Juni 2016
Bitte lesen Sie auch die Seite zur Anti-Mobbing-Initiative des Schulelternbeirats.
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