Finnland-Vortrag am RGS
10. September 2017
Finnland feiert 2017 seinen 100. Geburtstag. Der Landesverein
der Deutsch-Finnischen Gesellschaft in Rheinland-Pfalz und
Saarland feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Und an
diesem Wochenende kommen die finnischen Austauschpartner
des Rhein-Gymnasiums, das mit seiner Partnerschule in Helsinki
seit vielen Jahren einen regen Schüleraustausch pflegt.
Bei so vielen besonderen Anlässen war es nicht verwunderlich,
dass die Bibliothek des RGS am Donnerstagabend bis auf den
letzten Platz besetzt war, als Dr. Laura Hirvi, die Leiterin des
Finnland-Instituts Deutschland, einen Vortrag über ihr Land hielt.
Viele interessierte Schüler, Lehrer und Sinziger Bürger waren der
Einladung gefolgt und erhielten einen ersten Einblick in die
Geschichte, Kultur und Zukunft des europäischen Partners.
Finnland ist bekannt für seine Seen, die Elche, für finnisches
Design und Nokia. Spätestens seit den PISA-Erfolgen werden
auch das Bildungssystem und die Digitalisierung des Landes in
anderen Ländern diskutiert. Aber die Finnen beanspruchen auch
die Herkunft des Weihnachtsmannes für sich. Es ist ein Land mit
vielen Facetten, zwischen Traditionen und Moderne. Hirvi
verstand es auf unterhaltsame Weise die bekannten Clichés mit
persönlichen Eindrücken und Anekdoten zu ergänzen. Die Gäste
staunten zum Beispiel über die Tatsache, dass die Finnen den
höchsten Konsum an Eiskrem in Europa haben, und das mit nur
vier verschiedenen Eissorten!
Das Finnland-Institut mit Sitz in Berlin pflegt den Dialog zwischen
Finnland und dem deutschsprachigen Ausland, es organisiert
kulturelle Veranstaltungen aller Art. Im Jubiläumsjahr 2017 ist das
Thema des Instituts „Heim, Heimat, Kulturerbe“. Vor 100 Jahre
erklärte Finnland erstmals seine Unabhängigkeit, zuvor war das
Land mehrere hundert Jahre unter schwedischer und dann
russischer Herrschaft gewesen. Der Begriff „Heimat“ hat daher
für die Bewohner der noch jungen Republik eine besondere
Bedeutung. Hirvi ging in ihrem Vortrag aber auch auf die aktuelle
Komponente der „Heimat“ in Zeiten von globaler Mobilität und
Flüchtlingsströmen ein. Auch die Frage nach der Zukunft ihres
Landes wurde beleuchtet. Wie wird es mit der „Heimat“
weitergehen, wie steht es mit dem Verbleib in der EU und dem
Wohlfahrtsstaat?
Der Finnland-Abend wurde ergänzt durch die Ausstellung „Vielfalt Finnland“, die von Schülerinnen und
Schülern der Geschichtskurse von Ilse Kösling vorbereitet worden war. Die Zuhörer hatten nach Hirvis
Vortrag die Gelegenheit die Plakatwände im Ganztagsbereich der Schule zu bewundern. Dabei geht es
unter anderem um Themen wie Natur, Musik, Design, Geschichte, Essen, Kirche, die dem
Facettenreichtum des Landes gerecht werden.
Wer neugierig auf Finnland geworden ist kann die Ausstellung noch bis Ende September besichtigen.
Außerdem gibt es ab dem 28. September eine Fotoausstellung im Sinziger Rathaus und einen Abend mit
klassischer Musik eines finnischen Quartetts am14. Oktober im Sinziger Schloss.